Mit ihren Klängen verkünden Glocken Botschaften. Sie sind die akustischen Visitenkarten unzähliger Kapellen, Kirchen und Kathedralen. Seit Jahrhunderten begleiten sie den Alltag der Menschen. Jede Glocke erzählt dabei ihre eigene Geschichte.
Seit März 2025 sind Glockenguss und Glockenmusik in Deutschland immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Die Glocke ist mehr als nur bloßer Klangkörper, sie ist Zeugnis ihrer Zeit und steht in engem Zusammenhang zu Kunst, Kultur, Religion und Geschichte. Durch meine wissenschaftliche Arbeit möchte ich dazu beitragen, gesellschaftlich auf die Glocke und ihr Geläute aufmerksam zu machen. Sie sind herzlich eingeladen, hierzu auf dieser Webseite stöbern. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und freue mich über Ihr Interesse!
Studium der Kunstgeschichte und Denkmalpflege, gegenwärtig in Ausbildung zum Glockensachverständigen, Mitglied im Deutschen Glockenmuseum e. V.
Von 1625-1630 waren im Gebiet des Hochstifts Würzburg sowie um Rothenburg ob der Tauber zwei Wanderglockengießer tätig. Zu Schaffen und Werk der beiden Lothringer Caspar Delson und Petrus Bulevilius soll im nächsten Jahrbuch für Glockenkunde (2025/26) ein Artikel erscheinen. Zwischen 1625 und 1630 wurden durch die beiden Wandergießer aus...
In dieser Rubrik sollen künftig Neuigkeiten zu campanologischen Themen sowie Ankündigungen und Berichte über Veranstaltungen rund um das Thema Glocken, schwerpunktmäßig in Franken, zu finden sein.
Als langfristiges Projekt ist geplant, die Glockenlandschaft Ober- und Unterfranken sowohl im Bestand wissenschaftlich zu erfassen, als auch durch archivalische Recherche seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Hierbei sind die Glockenerfassungsaktionen der beiden Weltkriege im vergangenen Jahrhunderte wertvolle Quellen. Ein Großteil der Forschung erstreckt sich auf akribische Arbeit in kirchlichen, kommunalen und staatlichen Archiven.
Am längsten reicht die Überlieferung hinsichtlich der Glocke und ihres Gebrauches in Klöstern zurück. Schon früh enthalten die Consuetudines einzelner Klöster auch Hinweise zum Glockenläuten. Die Quellengattung der Libri ordinarii stellt diese liturgischen Bräuche auch für Kathedral- und Stiftskirchen zusammen. Aufschreibbücher von Kirchnern oder Mesnerpflichtbücher aus Stadt oder Land enthalten ab dem 15. Jahrhundert erstmals ausführliche Hinweise zum Gebrauch der Glocken. Sie sind als Vorläufer der heutigen Läuteordnung anzusehen, welche das Läuten der Glocken minutiös regelt.
Mit der Säkularisation 1803 wurde durch die weltliche Regierung erstmals der Bestand an klösterlichen Glocken erfasst. In Bayern zeichnete sich die Landesdirektion in Klostersachen verantwortlich für diese Maßnahme, auch in den fränkischen Gebieten war eine Spezialkomission für die Klosteraufhebung tätig. Nach der Aufhebung der Klöster wurden auch die Glocken veräußert. Ihrem Schicksal widmet sich meine Forschung. Die Quellenlage für diese Maßnahme ist in Altbayern außergewöhnlich gut, während in (Unter-)Franken einschlägige Bestände fehlen (vermutlich ist ein Teil 1945 in Würzburg verbrannt).
Bereits im 13. Jahrhundert haben wir namentliche Kenntnis von Glockengießern in Franken. Die ältesten archäologischen Funde reichen mehr als 1200 Jahren zurück. Wer waren die Glockengießer? Eine Zusammenstellung und Materialsammlung zu fränkischen Glockengießern soll diesen Fragen nachgehen.
Hierzu sei auf die entsprechende Unterseite verwiesen.
